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Vom Weg abgekommen!

Heute war ich in der Stadt verabredet und wollte mal wieder mit dem Rad fahren.  2 Gründe:

1.) So ein Zwei-Zonen-Ticket kostet mich Hin und Zurück echt stolze 7,- Euro - Fahrrad kostet nix!

2.) In letzter Zeit ist mir die Üstra irgendwie nicht wohlgesonnen... Die Bahnen kommen zu spät, ich bekomme meinen Anschluss nicht, sie sind extrem voll - ach, ich fahre Fahrrad! 

 

Meine eigene ganz persönliche Challenge diesen Frühling lautet: "komm mal vom Weg ab" - ich habe das mal nachgeschlagen: vom Weg abkommen...erstaunlicherweise ist dieser Spruch durchweg negativ besetzt: vom richtigen Weg abkommen, fehlgehen, die Orientierung verlieren, aus der Reihe tanzen, einen falschen Weg wählen... aber muss das denn alles falsch sein? Sollte man immer nur den Weg gehen, den man schon kennt, von dem man weiß, wohin er führt? Kann es nicht sein, dass der andere Weg, den ich noch nie versucht habe, das beste Erlebnis meines Lebens beinhaltet? Okay, vielleicht führt das jetzt ein bisschen zu weit - ich wollte doch nur Fahrrad fahren! Aber ich bleibe bei meinem Vorhaben: ich möchte vom Weg abkommen und versuche jedes Mal einen Weg zu nehmen, den ich noch nie zuvor gefahren bin. Ich wollte also heute Vormittag von Godshorn zum Kröpcke und wollte weder über die Vahrenwalder Straße, noch über die Schulenburger Landstraße - das fänd ich eher kontraproduktiv, denn statt Bewegung in frischer Luft bekomme ich da wohl eher eine Abgas-Lunge!

Ich bin dann erst meine Lieblingsstrecke gefahren (am Godshorner Bad vorbei, den grünen Ring entlang nach Vinnhorst und dort an den Mittellandkanal) und am Kanal angekommen hab ich ihn am Othfelde auch schon wieder verlassen. Das ist eine hübsche, ruhige Straße, die ziemlich schnell für Autos zur Sackgasse wird und man kommt an so schönen Dingen wie der Kolonie Feierabend und dem Kindertreff Karlotto vorbei. Für so einen kleinen Weg ist er schon sehr lang und ich finde es absolut faszinierend, wenn ich keine Ahnung habe, wo ich mich befinde und zum Schluss noch nicht mal mehr sagen kann, in welcher Stadt ich überhaupt bin!! Erst zuhause (als ich bei Google maps nochmal nachgeschaut habe) stelle ich erstaunt fest, dass ich die ganze Zeit parallel zur Vahrenwalder geradelt bin - was für ein Unterschied - echt unglaublich!! Ich bin dann am Jahnplatz vorbei am Weidendamm herausgekommen und war dann ja schon an der Ernst-August-Galerie und mitten in der Stadt. Auch die Zeit hat gepasst und so habe ich eine neue und schnelle Strecke in die Stadt gefunden - vom Weg abkommen kann also auch seine guten Seiten haben.....

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